13. August 2015

Adidas kauft Runtastic

Die Runtastic GmbH wird für 220 Millionen Euro an Adidas verkauft – für die derzeit 70 Millionen Runtastic-Benutzer ist damit künftig Adidas zuständig.

Gemäß den Informationen der Schwäbischen Zeitung vom 07.08.2015 stellt Adidas nach erneuten Umsatzeinbrüchen sein Golfgeschäft auf den Prüfstand, welches im zweiten Quartal 2015 währungsbereinigt um 26 Prozent gesunken ist. Mit der Fitness-App Runtastic erhofft sich das Unternehmen aus Herzogenaurach, näher an seine Kunden heranzukommen. So geht Adidas von 70 Millionen Runtastic-Nutzern weltweit aus. Wenn auch nur jeder zehnte Runtastic-Benutzer (zusätzlich) Adidas Produkte im Wert von ca. 50 Euro erwirbt, hätte man – unter Berücksichtigung der Produktions- und Vertriebskosten – den Kaufpreis von Runtastic vermutlich wieder eingespielt.

Adidas schreibt dazu:

 

„Diese Investition bedeutet einen beträchtlichen Mehrwert für unser Bestreben, neue Weltklasse-Sporterfahrungen zu schaffen. Darüber hinaus bietet sie uns die Chance, unsere Benutzergruppe hoch engagierter Athleten weiter auszubauen und das Potenzial unseres umfassenden Produktportfolios bestmöglich zu nutzen. Daher freue ich mich sehr, Runtastics begeisterte Mitarbeiter und seine 70 Millionen aktive Sportler und Sportbegeisterte im adidas Konzern herzlich willkommen zu heißen.“


Ziel ist gemäß dieser Pressemitteilung, die Benutzergruppe weiter auszubauen und der Zielgruppe das eigene Produktportfolio bestmöglich anbieten zu können.

Adidas verspricht sich viel von der Übernahme. Denn Fitness ist für viele heutzutage zugleich auch ein Statussymbol und Runtastic ganz nahe dran an der Zielgruppe. Ein Trend, den Adidas bislang verschlafen hat. Der Kauf von Runtastic ist somit nicht nur ein sinnvoller Deal, sondern geradezu folgerichtig. Denn Runtastic hat nicht nur 70 Millionen Nutzer, sondern verzeichnete zuletzt rund 140 Mio. Downloads.

Trotzdem ist der Kauf von Runtastic auch für ein Unternehmen, welches laut eigenen Angaben im ersten Halbjahr 2015 einen Umsatz von 7,99 Milliarden Euro erwirtschaftet hat und beim Konzerngewinn 2015 einen Jahresüberschuss von ca. 686 bis 706 Millionen Euro erwartet, nicht ohne Risiko.

Sollte eine große Zahl von Runtastic-Nutzern aus Sorge um ihre persönlichen Daten ihren Account löschen und künftige Benutzer von den neuen Besitzverhältnissen abgeschreckt werden, so könnte sich das Wiedereinspielen des Übernahmepreises zu einem langen Lauf entwickeln.

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Runtastic

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