Unterschied zwischen Joggen, Laufen und Dauerlauf

Joggen, Laufen und Dauerlauf sind unterschiedliche Formen des Laufsports. Wir grenzen die Begriffe mit Pulswerten, Laufdauer und Trainingsziel voneinander ab.     

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Joggen und Laufen, und was ist die Definition von Dauerlauf? Mancher Profiläufer schaut komisch drein, fragt man ihn nach seinen letzten Erfolgen beim Joggen. Ist Joggen ein reiner Freizeitsport? Die Grenzen der Begrifflichkeiten Joggen, Laufen und Dauerlauf sind fließend und die Bezeichnungen werden teilweise sehr willkürlich gebraucht. RUNNING LIFE grenzt die drei Begriffe von einander ab und bringt Licht ins Dunkle.

Laufen, Joggen oder Dauerlauf

Laufen

Laufen ist eine der natürlichsten und ursprünglichsten Sportarten und wurde schon bei den alten Griechen als Wettkampf betrieben. Unter den Begriff des Laufsports fallen folgende Disziplinen, welche durch die Länge der Laufstecke charakterisiert sind:

  • Kurzstrecke: Läufe bis 400 m - Sprint
  • Mittelstrecke: Läufe zwischen 800 m und 1609 m (= 1 englische Meile)
  • Langstrecke: Läufe von 2 km – 42,159 km (Marathon)

Beim Laufen gibt es definitionsgemäß Phasen, in denen kein Fuß den Boden berührt, sogenannte Flugphasen.

Laufen ist eigentlich der Überbegriff für Joggen, Laufen und Dauerlauf. Eine gebräuchliche Definition ist jedoch auch, dass der Unterschied zwischen Laufen und Joggen das Tempo sei. Der Läufer ist schneller unterwegs, als der Jogger. Wenn wir es aber ganz genau nehmen, stimmt diese Definition nicht und es müsste heißen: der Dauerläufer ist schneller unterwegs, als der Jogger.

Joggen

Der Begriff Joggen kommt aus dem englischen und bedeutet frei übersetzt „trotten“. Joggen ist eine Form des Laufens, genauer gesagt handelt es sich um eine langsamere Gangart des Dauerlaufes. Das Tempo wird auch als gemächlich beschrieben. In der Fachliteratur wird für das Joggen eine Pulsfrequenz von unter 70% der maximalen Herzfrequenz definiert. Auch beim Joggen gibt es sogenannte Flugphasen.

1961 gründete Arthur Lidyard den ersten Jogging Club in Neuseeland. Von dort schwappte die Erfolgswelle in die USA und weiter in die ganze Welt. Jogging hat ähnliche Vorzüge, wie der Laufsport. Es wirkt sich positiv auf die allgemeine Fitness und das Herz-Kreislauf-System aus.

Joggen ist seit vielen Jahren eine beliebte Form des Ausdauersports. Wer lediglich in diesem Tempo trainiert ist sicherlich eher als Freizeitsportler zu betrachten. Andererseits kann Joggen, als langsame Art des Dauerlaufs, auch als Bestandteil des Trainings von ambitionierten Läufern gesehen werden.

Joggen eignet sich als Einstieg in den Laufsport. Für manche Personenkreise, z.B. bei Übergewicht, wird empfohlen ausschließlich zu walken oder zu joggen.

Dauerlauf

Unter Dauerlauf versteht sich ein Lauf über eine lange Strecke. Er ist in der Regel ein Training mit gleichmäßigem Tempo, wobei die geplante Laufdauer meist vorab festgelegt wird.
Man unterscheidet grob zwischen dem extensiven Dauerlauf und intensiven Dauerlauf.

Extensiver Dauerlauf (GA1):

Diese Form des Dauerlaufs wird auch als lockerer Dauerlauf, Grundlagenlauf oder Grundlagenausdauertraining bezeichnet. Er beschreibt einen Lauf in einem gemäßigten Tempo mit einer Dauer von 40 bis zu 180 Minuten. In der Fachliteratur wird ein Pulswert von 65-75% des Maximalpulses angegeben. Er bildet die Grundlage des Trainings und dient insbesondere in der Vorbereitungszeit – beispielsweise für einen Marathon –  einer langsamen Leistungssteigerung. Zudem wird versucht, dabei die für den Lauf benötigte Energie möglichst aus den Fettreserven zu beziehen und den Körper stärker an diese Form der Energiegewinnung heranzuführen. Denn die schnell verfügbaren Kohlenhydrat-Depots reichen nicht aus, um Energie für die gesamte Marathonstrecke zu liefern.

Intensiver Dauerlauf (GA1/2) / Tempodauerlauf / Leistungslauf

Das Tempo ist beim intensiven Dauerlauf etwas höher, der Pulswert liegt im Bereich von 75-85% des Maximalpulses. Die Läufe sind in der Regel durch die höhere Belastung etwas kürzer. Grundsätzlich ist bei dieser Form des Dauerlaufes die Belastung gleichbleibend, aber eine Temposteigerung gegen Ende des Laufes ist möglich. Das Tempo sollte so gewählt sein, dass man die Anstrengung deutlich spürt, aber nicht an die Belastungsgrenzen geht. Er dient der Leistungssteigerung, viele Einheiten des Lauftrainings werden als intensiver Dauerlauf absolviert.  

Man kategorisiert weiterhin noch den Tempodauerlauf oder auch Leistungslauf (GA2) genannt. Hier verschwimmen die Begrifflichkeiten zwischen Laufen und Dauerlauf immer mehr. Es handelt sich um ein Instrument zur Leistungssteigerung, das häufig als Intervalltraining ausgeübt wird. Der Läufer belastet den Körper stärker in kontrollierten Laufphasen, in der Fachliteratur wird ein Pulswert von 85 – 90% des Maximalpulses angegeben. Der Tempolauf (WSA) sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Er bezeichnet ein Training in einem Pulsbereich höher als 90% des Maximalpulses. Er wird in Intervallen eingesetzt und dient Leistungssportlern zur Leistungssteigerung und zur Aktivierung von Leistungsreserven.

Fazit:

Eine ganz konkrete Abgrenzung der Begrifflichkeiten ist nicht möglich. Joggen bezeichnet hauptsächlich die Laufaktivitäten von Freizeitsportlern. Laufen ist der große Überbegriff und unter Dauerlauf versteht man verschiedene Trainingseinheiten für den ambitionierten Läufer.

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