Lauftipps bei Depressionen
Depressive Menschen fühlen meist schon nach dem ersten Training eine positive Veränderung, während eine Behandlung mit Medikamenten erst nach einigen Wochen spürbare Auswirkungen mit sich bringt. Außerdem hat Laufen keine schädlichen Nebenwirkungen, wie sie so manche Pillen nach sich ziehen. Wichtig ist es aber, dran zu bleiben. Denn langfristig kann Joggen nur dann zu einem gesteigerten Wohlbefinden beitragen, wenn regelmäßig trainiert wird, d.h. mindestens 3-mal pro Woche. Zur Kontrolle und zur Motivation bietet sich das Führen eines Lauftagebuchs an. Hier werden selbst kleine Erfolge dokumentiert. Das wirkt sich positiv auf das Selbstbewusstsein aus, da sie dem Läufer das Gefühl geben etwas geleistet zu haben.
Das Training in der Gruppe – z.B. über einen lokalen Lauftreff – kann die Motivation steigern und hat den Vorteil, dass soziale Kontakte geschlossen und gepflegt werden. Es gibt auch spezielle Laufkurse für Menschen mit Depressionen. Diese verbinden häufig das Lauftraining mit Spaß- und Entspannungsmomenten.
Im Rahmen einer „natürlichen“ Lichttherapie, welche auch bei Depressionen eingesetzt wird, empfehlen Experten täglich ein bis zwei Stunden unter freiem Himmel zu verbringen. Die Dauer richtet sich danach, ob es ein sonniger oder ein bedeckter Tag ist. Bei letzterem ist die Lichtstrahlung wesentlich geringer. Dies kann durch die Dauer des Aufenthaltes im Freien kompensiert werden.
Wissenschaftler der TU München und der Universität Bonn haben nachgewiesen, dass beim Joggen im Gehirn Endorphine freigesetzt werden, das sogenannte Runner's High. Dieses stellt sich aber nicht bei jedem Lauf ein und es gehört ein konsequentes Training dazu. Bei langsamen Läufen kommt es erst nach etwa einer Stunde zu einer Steigerung der Konzentration der Endorphine im Körper. Also dürfen Laufeinsteiger nicht gleich auf Linderung durch ein Runner’s High hoffen. Auch Laufen ist eben keine Wunderwaffe, sondern eine Ausdauersportart, hinter der Training und eben besonders viel Ausdauer steckt.