Beim Laufen sehe ich immer wieder lobenswerte Vorbilder. Hundebesitzer, die solche Tüten nicht nur mit sich führen, sondern sogar produktiv einsetzen. Eine kleine Minderheit, ein kleines Gallisches Dorf, welches den Armeen erbittert Widerstand leistet.
Gerade im Wald, inmitten schöner, natürlicher Natur. Das Gras, Geäst, Gebüsch neben den Wegen verdeckt, übertüncht, verbirgt das, was hinterlassen, aber nicht zu öffentlich zur Schau gestellt werden soll. Ist es nicht unverhältnismäßig aufwendig das zu beseitigen, was sowieso niemand sieht? Dem Waldboden die natürlich Düngung zu entziehen, die er für sein Wachstum braucht? Wird nicht auch Gülle von den Bauern auf den Feldern ausgebracht, um als Dünger für Gemüse zu dienen? Das alles sind wichtige Überlegungen, mit denen sich manch Hundebesitzer – die Betonung liegt auf manch und nicht auf alle – dezidiert auseinanderzusetzen hat.
Ein kurzer Kontrollblick in die Runde, gefolgt von einer raschen Beschleunigung der Schritte, ist schneller erledigt als Schadensbeseitigung. Das Verursacherprinzip hat im Wald – fernab der Zivilisation – nichts zu suchen.
Die braune Erlebniswelt
Im Ergebnis sprechen wir über eine unschöne, braune Masse, die sich hartnäckig weigert, sich vollständig aus meinem Laufschuhprofil entfernen zu lassen. Vor allem bei einigen meiner besonders raffiniert geformten Laufschuhsohlen.
Das ist einfach, einfach… – bäääh!
Ich habe mir angewöhnt, ausrangierte Zahnbürsten zu sammeln. Damit lassen sich braune Zeitzeugen einigermaßen schnell und zuverlässig aus der Laufschuhsohle entfernen und die verwendete Zahnbürste lässt sich nach ihrem Einsatz dezent entsorgen. Je nach Profil der Laufschuhe bin ich nach nur etwa zehn bis fünfzehn Minuten und unter Einsatz diverser Putzmittel meist so weit vorangeschritten, dass keine sichtbaren Spuren mehr vorhanden sind. Riechen lässt sich das Malheur aber oft weiterhin.
Häufig stellt sich allerdings das Problem, neue Zahnbürsten gar nicht schnell genug nachkaufen zu können, wie ausrangierte benötig werden. Der Verschleiß ist extrem hoch.
Das nicht-entfernen des Hundekots seines Tieres kostet einen Hundebesitzer 35 Euro. Das ist eine drakonische Strafe, die extrem abschreckend wirkt und manchem Hundehalter schlaflose Nächte bereiten dürfte – dumm nur: wer kontrolliert? Wie hoch ist das Risiko, erwischt zu werden? Die Straßen und Wege rund um mein Zuhause ähneln zeitweise einem Minenfeld.
Es bringt viele Vorteile, nachts nicht Laufen zu gehen…
Und es gibt gute Gründe, warum sich seit einigen Jahren die Schilder „hier ist kein Hundeklo“ dramatisch verbreiten.
Ach ja: rund um die Kita gleich hier um die Ecke ist auch alles „verziert“. Und erst auf dem hübschen Spielplatz, der sich unweit davon entfernt befindet. Die Kinder, vor allem die Kleinsten, freuen sich so doll – so haben sie etwas zum Spielen und in-den-Mund nehmen. Eigentlich, ja eigentlich bin ich ja gar nicht mal so schlecht dran.