Hersteller-Empfehlungen zur Reinigung von Laufschuhen
Es fällt auf, dass die wenigsten Hersteller von Laufschuhen Informationen zum Reinigen der Schuhe in ihrem Webportal anbieten. So sind wir lediglich bei Asics, Kalenji, Nike und Salomon fündig geworden. Alle empfehlen für den Schuh eine manuelle Reinigung mit einer Bürste und eine Trocknung ohne Einsatz von externen Wärmequellen. Salomon, Nike und Kalenji weisen darauf hin, die Schuhe nicht in der Waschmaschine zu waschen. Laut Kalenji kann die Reinigung in der Waschmaschine einen negativen Einfluss auf die Funktion des Laufschuhs haben, Bestandteile können sich lösen, Nähte einlaufen und Risse auf der Oberfläche entstehen. Asics rät derzeit (Stand: 11.2014) auf seiner Website nicht ausdrücklich vom Waschen in der Waschmaschine ab.
Asics, Kalenji und Salomon empfehlen eine separate Reinigung der Einlegesohle, Salomon rät dabei zur Reinigung in der Waschmaschine.
Warum gehören Laufschuhe nicht in die Waschmaschine?
Viele Läufer haben positive Erfahrungen mit dem Schonwaschgang oder der Kaltwäsche gemacht (s.o.). Jedoch ist dabei zu berücksichtigen: auch wenn der Schuh optisch einwandfrei aussieht, weißt du nicht, was im Inneren des Schuhs bei der „Wellness-Behandlung“ passiert ist.
RUNNING LIFE hat bei der Technikabteilung von Asics nachgefragt und viele Informationen erhalten. Asics rät davon ab, Laufschuhe in der Waschmaschine zu waschen. Durch das Waschen in der Waschmaschine, kann es aufgrund der Hitze, der Reibung und des Schleuderns zu sichtbaren Beeinträchtigungen des Schuhs kommen:
- Reibung, Hitze und Schleudern greifen Klebstoffe und Farbe an. Die verwendeten Klebstoffe sind aus Gründen der Umweltverträglichkeit nicht darauf ausgelegt, sehr hohen Temperaturen standzuhalten.
- Mehrmaliges Waschen kann das Mesh-Material (das Oberflächenmaterial der Laufschuhe mit Netzstruktur) beschädigen
- Ein Laufschuh besteht aus 99 Einzelteilen, einzelne Komponenten können sich lösen
Es kann auch zu Schäden kommen, die für das Auge nicht sichtbar sind:
- Insbesondere kann die Mittelsohle beschädigt werden. Sie hat eine schwammartige Struktur, welche der Dämpfung dient; diese kann sich durch Hitze und starkes Schleudern verformen und der Laufschuh dadurch seine Dämpfungseigenschaften einbüßen.
Das Gel selbst wird nicht angegriffen, es ist hitzebeständig - Die Lebensdauer des Schuhs kann sich dadurch verringern und/oder der Schuh unbrauchbar werden.
Asics empfiehlt als sicherste Methode ausdrücklich die Reinigung mit der Hand. Die herausnehmbare Einlegesohle kann, sofern sie nicht beschichtet ist, in der Waschmaschine gewaschen werden. Hier gelten aber folgende Regeln: möglichst niedrige Drehzahl beim Schleudern einstellen (Drehzahl: 400 U/min), niedrige Temperatur (30 Grad), möglichst Schonwaschgang oder Sportschuhwaschgang wählen und ein schonendes Waschmittel verwenden.
Die Fachpresse rät ebenfalls von der Reinigung in der Waschmaschine ab, da nur die wenigsten Modelle über ein geeignetes Programm verfügen. Außerdem sind im Waschmittel Tenside enthalten. Diese können Klebstoffe lösen und die Elastizität der Kunststoffbestandteile beeinträchtigen. Auch die Zwischensohle kann beschädigt und das Laufvergnügen in den Laufschuhen der Wahl dadurch drastisch verkürzt werden. Zur Reinigung in der Spülmaschine – eine Läuferin hat auf der RUNNING LIFE-Facebook-Seite über ihre positiven Erfahrungen mit dieser Art der Reinigung berichtet – gibt es keine Expertenmeinung. Zwar wird dem Laufschuh hier der Schleudergang erspart, aber viele Spülmaschinen haben eine Mindesttemperatur von 55 Grad, für Kleb- und Kunststoffe ist das eine hohe Temperatur. Auch die Wahl des Reinigers ist hier recht begrenzt – Tabs oder Pulver, Feinwaschmittel für die Spülmaschine ist uns noch nicht begegnet.