Lightweight-Laufschuhe für den Wettkampf

Laufen/Joggen: Lightweight-Laufschuhe sind besonders leichte Laufschuhe, die für den Wettkampf aber auch für ambitioniertes Training konzipiert sind.

Was sind Lightweight Laufschuhe?

Ein aufmerksamer Blick auf die Laufschuhe, welche die Spitzengruppe der Wettkampfteilnehmer an den Füßen trägt, ist aufschlussreich.

Offenbar unterscheiden sich die Laufschuhe von denen, die das Gros der Läufer schnürt.
Häufig handelt es sich dabei um so genannten Lightweight Laufschuhe, nämlich besonders leichte Laufschuhe. Sie wiegen in Normgröße in der Regel unter 300 Gramm je Schuh.

Lightweight-Laufschuhe

Vorteile von Lightweight Laufschuhen

Lightweight Laufschuhe bieten den Vorteil, dass du weniger Gewicht an den Beinen „mitschleppst“. Ein durchschnittlicher Hobbyläufer legt bei normalem Tempo pro Minute ungefähr 70 Schritte zurück – bzw. 140 Schritte, wenn beide Beine bei der Zählung einzeln berücksichtigt werden. Gute Läufer, die einen Marathon im Bereich von 3:00 Stunden oder schneller absolvieren, bringen es auf eine 90er-Frequenz – pro Minute legen sie also mit einem Bein 90 Schritte, mit beiden Beinen 180 Schritte zurück.

Ist ein Lightweight Laufschuh zum Beispiel 100 Gramm leichter als ein normaler Laufschuh, so lässt sich mit den leichten Laufschuhen eine enorme Gewichtseinsparung erreichen. Läufst du einen Marathon beispielsweise in 3:30 Stunden bei einer Schrittfrequenz von 80 Schritten und beträgt die Gewichtsersparnis Dank des Lightweight Laufschuhs pro Schuh 100 Gramm, so beträgt die Gesamtersparnis:

210 (Minuten) x 80 (Schritte) x 2 (Beine) x 100 Gramm = 3.360.000 Gramm
Dies entspricht insgesamt also 3.360 Kilo Gewichtsunterschied.

Logische Schlussfolgerung scheint, dass jeder mit Lightweight Laufschuhen joggen sollte.
Doch, Moment, nicht so schnell…

Für wen sind Lightweight-Trainer geeignet?

Das geringere Gewicht von Lightweight Laufschuhen muss an irgendeiner Stelle eingespart werden. Da die meisten Laufschuhe sowieso bereits über ein dünnes, atmungsaktives Oberflächenmaterial verfügen, wird bei Komponenten gespart, die für die Dämpfung und Stabilität wichtig sind. Eine dickere und gut gedämpfte Sohle bringt nämlich einiges an Gewicht auf die Waage. Dünnere und flexiblere Mittelsohlen ermöglichen einerseits einen direkteren Bodenkontakt und eine höheres Lauftempo. Andererseits bieten sie weniger Dämpfung und du setzt härter auf.

Insgesamt betrachtet hat sich im Hinblick auf die Dämpfung – nicht zuletzt durch den technischen Fortschritt und die fortwährende Entwicklung neuer, leichterer Materialien –  in den letzten Jahren einiges getan. Unser Lightweight-Laufschuhtest stellt leichte Laufschuhe vor, die über überraschend gute Dämpfung, Stabilität und Seitenhalt verfügen.

Auch Hobbyläufer können von Lightweight-Trainern profitieren. Das geringe Gewicht macht sie als Laufschuh für schnelle Einheiten interessant. Wer etwas Abwechslung und Schwung in sein Training bringen möchte, findet in den leichten Laufschuhen eine interessante Option. Sie eigenen sich auch besonders gut für Tempodauerläufe, Intervalltraining oder Steigerungsläufe.

Eignen sich Lightweight-Trainer für den Wettkampf?

Ihr geringes Gewicht, der direkte Bodenkontakt und das schnelle Lauf-Feeling lassen solche Laufschuhe für den Wettkampf geradezu prädestiniert erscheinen. Doch Vorsicht: sie sind nicht für jeden Läufer geeignet. Die Eignung ist von mehreren Faktoren abhängig:

  • Laufstil
    Fortgeschrittene Läufer weisen meist einen ganz anderen, lockereren und luftigeren Laufstil auf weniger versierte Läufer. Wer beim Joggen eher vor sich hintrottet kann nicht in gleichem Umfang von Lightweight-Laufschuhen profitieren.
  • Läufer-Gewicht
    Verfügt der Lightweight-Schuh über wenig Dämpfung, so wirkt sich besonders bei schwereren Läufern jedes Aufsetzen umso härter aus. Immerhin wirkt beim Joggen bei jedem Schritt das 2,5- bis 3,5-fache deines Körpergewichts auf deinen Bewegungsapparat.
  • Stützung / Seitenhalt
    Wer proniert oder supiniert, dem bieten Lightweight-Laufschuhe oft zu wenig Halt.

Letztendlich nützt es dir nichts, von der Gewichtseinsparung zu profitieren, wenn der Laufschuh dir zu wenig Dämpfung und/oder Seitenhalt/Stützung bietet. Daher wurde Läufern mit „Problemfüßen“ oder höherem Gewicht lange Zeit generell eher von der Verwendung von Lightweight-Laufschuhen abgeraten. Mittlerweile gibt es allerdings eine neue Generation leichter Laufschuhe, durch die ein größeres Spektrum an Läufern abgedeckt wird. Dennoch solltest du solche Schuhe bereits häufiger im Training getragen und dich an sie gewöhnt haben, bevor du damit bei einem Wettkampf startest. Insbesondere bei längeren Strecken wie einem Halbmarathon oder gar Marathon kann der „Preis“ für das geringere Gewicht sehr hoch ausfallen – spätestens dann, wenn sich durch zu geringe Dämpfung Knieschmerzen oder durch zu geringe Stützung Schmerzen in den Sehnen einstellen. Es nützt nichts, zunächst den Wettkampf flotter bestreiten zu können, wenn im zweiten Teil der Zeitgewinn durch auftretende Probleme wieder zunichte gemacht wird oder du gar nicht erst im Ziel ankommst.

Solche Laufschuhe sind eine tolle Sache, aber man muss sie sich bei längeren Strecken orthopädisch, vom eigenen Gewicht sowie Laufstil her auch erlauben können.

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