Bedeutung des Laufstils

Im Forum von RUNNING LIFE hat ein Mitglied die Meinung vertreten, er könne sich nicht vorstellen, dass ein besserer Laufstil ihn im Wettkampf signifikant schneller werden ließe. Das viele andere besser sind als er, wäre eher auf seine Trainingsdefizite, denn auf seinen Laufstil zurückzuführen.

Es ist natürlich richtig, dass der beste Laufstil einen Läufer nicht automatisch zum Spitzenathleten macht. Ohne Trainingsfleiß fehlt die erforderliche Kondition.
Einen guten Stil zu pflegen bringt jedoch zwei große Vorteile mit sich:

  1. Läufer mit einem guten Laufstil sind in der Regel weniger anfällig für Verletzungen
  2. Ein guter Laufstil hilft dabei, seine Kraft besser einzuteilen und die vorhandene besser zu nutzen

Wer beispielsweise schlecht aufsetzt (Supination, Überpronation,...) kann sich aufgrund von einseitiger Beanspruchung leichter verletzen, wer unkontrolliert die Armen herum schwingen lässt, wird dabei unnötig Kraft verbrauchen.

Es gibt viele prominente Beispiele für Spitzenläufer mit schlechtem Laufstil. Gerne wird hier der mehrfache Weltrekordler und Olympiasieger Emil Zatopek genannt. 1952 holte er bei den Olympischen Spielen in Helsinki sowohl über die 5.000 Meter als auch über die 10.000 Meter olympisches Gold. Legendär wurde er aber dadurch, dass er sich spontan zur Teilnahme am Marathon entschied, diese Distanz zum ersten Mal in seinem Leben lief - und gewann.

Sein Markenzeichen war die heraushängende Zunge. Er wirkte stets wie ein Kämpfer am Ende seiner Kräfte. Emil Zatopek erhielt aufgrund seiner optischen Schwerfälligkeit den Beinamen „die Lokomotive“. Ihn laufen zu sehen war nicht unbedingt ein schöner Anblick. Aber er gewann - und zwar trotz seines schlechten Stils. Er war den anderen Athleten physisch und psychisch derart überlegen, dass er sich einen schlechten Laufstil leisten konnte.

Als Vorbild sollte sein Stil jedoch nicht dienen.

 

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