Joggen auf dem Laufband

Das Training auf dem Laufband hat seine Vorteile und auch attraktive Seiten.

Bei Trockenheit und schönem Wetter zieht es viele Läufer ins Freie. Doch selbst durchwachsene Witterungsbedingungen sehen manche Läufer eher als Herausforderung an, denn als Grund dafür, auf das Laufvergnügen an der frischen Luft zu verzichten. Aber das Joggen zu Hause auf dem Laufband bietet handfeste Vorteile:

Joggen auf dem Laufband

Unabhängigkeit
Wer auf dem Laufband läuft, gestaltet sein Training unabhängig von den Witterungsbedingungen; egal, ob

  • draußen Temperaturen jenseits von 30 Grad herrschen
  • die Ozonwerte oder die Menge der Feinstaubpartikel neue Rekordmarken erreichen
  • ein Sturm oder Orkan die Laufstrecke unsicher macht
  • es regnet oder gar gewittert
  • im Winter hoher Schnee liegt
  • draußen eine dicke Eisschicht das Laufvergnügen verhindert
  • oder extrem niedrige Temperaturen den Spaßfaktor einfrieren.

Sicherheit
Auch bei Dunkelheit lässt sich problemlos zu jeder Morgen-, Abend- oder Nachtzeit laufen, ohne dass Gefährdung durch den Straßenverkehr oder schlechte Sichtverhältnisse besteht.

Bodenunebenheiten und die damit einhergehenden Gefahren wie beispielsweise umzuknicken oder zu stürzen sind kein Thema.

Risikofaktoren wie Blitzeinschlag, herabfallende Äste oder umstürzende Bäume bei Sturm sowie ein rutschiger Laufuntergrund fallen weg.

Laufkontrolle
Alle Trainingsdaten werden akkurat erfasst. Auch modernste GPS-Systeme der Laufuhren oder Smartphones ermitteln teilweise falsche Streckenlängen. Der Lauf durch den Wald bereitet den Systemen bei der Ermittlung der korrekten Laufdistanz häufig ebenso Probleme, wie Strecken mit vielen Steigungen und Gefällen.

Bei einem Laufband hingegen wird die zurückgelegte Distanz metergenau ermittelt. Am Display lassen sich jederzeit alle Laufparameter einsehen – neben der Streckenlänge beispielsweise auch der aktuelle Puls, der Durchschnittspuls, das Lauftempo, der Kalorienverbrauch und vieles mehr.
Durch zahlreiche Laufband-Programme lässt sich auch bei dieser Trainingsform für Abwechslung sorgen. So lassen sich beispielsweise Steigungen am Geräte einstellen oder ein Intervalltraining einprogrammieren.

Abwechslung
Das Laufen auf dem Laufband unterscheidet sich vom „normalen“ Lauftraining im Freien. Hier bewegt sich der Untergrund unter den Füßen. Der Untergrund ist zudem elastischer und federt zurück. Dadurch reduziert sich die Belastung für Sehnen und Gelenke. Läufer aus unserem Netzwerk, die überwiegend oder sogar ausschließlich auf dem Laufband trainieren, wissen zu berichten, dass ihre Laufschuhe eine längere Lebensdauer hätten, wenn sie nur auf dem Laufband zum Einsatz kommen.

Meist reichen wegen des elastischeren Untergrunds übrigens beim Laufen auf dem Band Laufschuhe mit einer geringeren Dämpfung aus.

Tipps zum Laufen auf dem Laufband

Hört man sich in der Laufgruppe um, so rümpfen einige Teilnehmer die Nase, wenn das Thema Laufband aufs Tablett kommt. Klar: hartgesottene Läufer, die allen Widrigkeiten trotzen und sich auch von Regen, Schnee und Minusgraden nicht abhalten lassen… das hat was, das gibt einen heroischen Touch und mancher fühlt gar eine moralische Überlegenheit, wenn er selbst in unserer modernen, technologisierten Welt einen Sport betreibt, der – in gewisser Weise – dadurch etwas Archaisches bekommt.

Aber es stellt sich doch die Frage, ob es vernünftig ist, draußen rumzurennen, wenn Blitze den Himmel durchschneiden, Orkanböen die Äste der Bäume im Wald abbrechen oder der Untergrund durch Eis und Schnee spiegelglatt ist. Wer aber fit in die Wettkampfsaison starten und sich dafür optimal vorbereiten will, der kann auch im Winter weiter trainieren und auf dem Laufband zu Hause sein Trainingslevel halten oder sogar steigern. Denn für die Vorbereitung nützen Alternativsportarten wie Schwimmen nur bedingt. Das Laufband bietet sich hier als attraktive Alternative an.

Wer in weitem Umkreis nur flache Laufstrecken zur Verfügung hat, dem bietet sich durch das Laufband zudem die Möglichkeit, auch an Steigungen zu trainieren. Dazu muss das Band einfach entsprechend eingestellt werden und schon lässt sich wunderbar an kleineren Steigungen oder „am Berg“ trainieren. Dadurch ist ein variableres Training ebenso möglich wie durch die Entscheidung, vor dem Lauf ein Intervalltraining einzustellen.

Eine kleinere Steigung von ca. 1,0 bis 1,5% sollte grundsätzlich am Laufband eingestellt werden, um auf diese Weise den Luftwiderstand zu simulieren, der sich beim Laufen im Freien normalerweise ergibt.

Profis nutzen das Laufband übrigens noch auf ganz andere Art und Weise:
steht ein Lauf unter ungewohnten klimatischen Bedingungen an – beispielsweise bei extremer Hitze oder hoher Luftfeuchtigkeit – so wird auf einem Laufband in einem Raum trainiert, der diese klimatischen Bedingungen simuliert. So ist auch in heimischen Gefilden eine bestmögliche Trainingsvorbereitung gegeben.

Es gibt auch Läufer, die ausschließlich auf dem Laufband laufen, so zum Beispiel einer der Lauftagebuchbenutzer aus dem Netzwerk von RUNNING LIFE, Bernhard G. Was allerdings auch zur Folge hat, dass er sich von seinen (lauftechnisch im Freien aktiven) Bekannten einiges anzuhören hat, die ihn unaufhörlich dazu überreden wollen, draußen zu trainieren. Verständlich, dass seine Begeisterung für die gut gemeinten Ratschläge im Laufe der Zeit nachgelassen hat. Jeder sollte so trainieren können und dürfen, wie sie/er es für richtig hält. Spannend finden wir die Beweggründe, warum jemand ausschließlich auf dem Laufband läuft und hoffen, Bernhard G. in Kürze für ein Interview gewinnen zu können.

Nachteile eines Laufbandes

Ein Laufband bietet viele Vorteile. Aber wie es (fast) immer der Fall ist, gibt es natürlich auch einige Nachteile. Dazu gehören der verhältnismäßig hohe Anschaffungspreis sowie der erforderliche Platzbedarf. Wer nur eine relativ kleine Wohnung zur Verfügung hat, muss sich gut überlegen, ob er sein Wohnzimmer mit einem Laufband zustellen möchte. Nachteilig kann sich auch die Geräuschentwicklung bemerkbar machen. Nicht jeder Nachbar ist begeistert, wenn die Betriebsgeräusche des Laufbandes sowie die Vibrationen und die stampfenden Geräusche des Läufers zu hören sind. Vor diesem Hintergrund sind Eigenheimbesitzer klar im Vorteil.

Im Freien auf regulärem Laufuntergrund ist es erforderlich, sich beim Laufen aktiv mit den Füßen abzudrücken während sich beim Laufband der Untergrund ohne Widerstand unter den Füßen bewegt.

Der Bewegungsablauf beim Laufen ist auf dem Laufband dadurch meist sehr gleichförmig und unnatürlich. Daher kann es passieren, dass sowohl die Koordination als auch die Muskulatur einseitig trainiert werden.
Manchen Läufern gestaltet sich das Laufen auf dem Laufband zudem als zu monoton.


Ein Laufband anschaffen

Was gilt es bei der Anschaffung eines Laufbandes zu berücksichtigen?
Gute Laufbänder sollten mindestens 50 Zentimeter breit und 150 cm lang sein. Sie sollten über einen Motor mit 2 PS Leistung oder mehr verfügen. Und damit eine ausreichende Stabilität gewährleistet ist, sollte das Laufband ein Eigengewicht von mindesten 100 Kilogramm haben.

Ähnlich wie bei einer Pulsuhr hängt es immer vom individuellen Bedarf ab, wie professionell ein Laufband sein muss. Wer nur gelegentlich auf dem Laufband läuft, stellt in der Regel geringere Ansprüche an den Funktionsumfang, als jemand, der nahezu täglich darauf trainiert. Laufbänder gibt es bereits ab ca. 600 EUR, können aber bis hin zu einigen tausend Euro kosten. Wer nicht am falschen Ende sparen will, sollte als Kandidaten Laufbänder ab ca. 1.000 EUR in die engere Wahl nehmen – zu diesem Ergebnis kam zumindest der Test der Stiftung Warentest im Jahre 2011. Günstigere Geräte haben oft den Nachteil einer geringeren Lebensdauer, die sich durch die schlechtere Verarbeitung und mangelnde Stabilität ergibt. Wer also beabsichtigt, regelmäßig auf dem Laufband zu laufen, sollte hier lieber etwas mehr Geld investieren.

Fitnesslaufbänder für das Sportstudio bewegen sich übrigens durchaus im Bereich von 10.000 bis 15.000 EUR.
Auf den Webseiten diverser Hersteller wird der genaue Funktionsumfang des jeweiligen Laufbands beschrieben. So lässt sich leicht ermitteln, wie viele (oder wenige) Funktionen dein Wunschlaufband haben sollte.


Nachstehend listen wir einige bekannte Hersteller bzw. Händler auf – ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Fazit

Ein gutes Laufband bietet - insbesondere bei schlechten Witterungsverhältnissen wie Gewitter, Sturm, Eis oder Schnee, aber auch bei hohen Ozonwerten und/oder Feinstaubpartikelbelastungen - eine Alternative zum Laufen im Freien. Auch lässt sich problemlos trainieren, wenn es draußen schon dunkel geworden ist.

Wer sich ein Laufband anschaffen möchte, sollte nicht am falschen Ende sparen. Ein qualitativ hochwertiges Laufband bietet mehr Funktionen, ist stabiler und langlebiger. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass ein Laufband relativ viel Platz benötigt und bei Betrieb eine entsprechende Geräuschkulisse verursacht.

Das Joggen auf einem Laufband gestaltet sich anders als ein Lauf im Freien. Das kann Abwechslung ins Lauftraining bringen, erhöht allerdings auch die Gefahr der einseitigen Belastung und der reduzierten Koordination, wenn über längere Zeit vornehmlich oder ausschließlich auf dem Laufband trainiert wird. Manchen Läufern ist das Training auf dem Laufband zudem zu eintönig.

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