Isabel:
Kontraindikationen sind ein starkes Druckgefühl bis hin zu Schmerzen nach unten. Die können knöchern sein, die können muskulär sein. Wenn man hüpft und ein bisschen Urin verliert, sollte man noch Beckenbodentraining betreiben, damit die Schließmuskelfunktion wieder funktioniert. Eine stark ausgeprägte Rektusdiakstase bedeutet, dass die geraden Bauchmuskeln soweit auseinander gegangen sind, dass noch mindestens zwei bis drei Finger dazwischen passen; ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die Rückbildung noch nicht gut genug voran geschritten ist fürs Jogging.
RUNNING LIFE:
Wie Umfangreich sollte das Training ausfallen? Was ist das richtige Maß zum Wiedereinstieg oder zum Neueinstieg?
Isabel:
Es gibt Frauen, die vorher sportlich sehr aktiv waren und die auch nach der Geburt sehr schnell wieder aktiv sind. Diese sollen einfach auf ihren Körper hören, damit sie sich nicht überlasten und viel, viel Beckenbodentraining und Rumpfmuskeltraining machen. Ich würde diesen Frauen zwei oder drei Einheiten pro Woche empfehlen, für sportlich weniger aktive Frauen eine. Der Besuch eines Rückbildungskurses und als engagierte Sportlerin parallel dazu einen Sportkurs mit Baby. Da gibt es mittlerweile so einige auf dem Markt, es gibt z.B. Walking mit Babytrage oder Kangatraining. Es ist für jeden was dabei.
Lara:
Die Länge der Lauftrainingseinheit ist individuell unterschiedlich. Die Frauen sollten dabei auf ihren Körper hören und sich langsam steigern. Intervalltraining ist ein guter Wiedereinstieg ins Lauftraining.
RUNNING LIFE:
Wie können Frauen sich motivieren dranzubleiben neben den vielfältigen Aufgaben des Alltags (Familie, Beruf, Haushalt...)?
Isabel:
Ich finde, dass die Mama an allererster Stelle kommt in der Familie. Das heißt der Mama muss es gut gehen, sonst kann es dem Rest der Familie nicht gut gehen. Dinge dürfen aber auch mal liegen bleiben und der Papa darf auch mal mithelfen. Die Bewegung soll immer gut tun. Es geht darum ein Verständnis zu entwickeln, dass es etwas Wohltuendes ist im Sinne der Selbstfürsorge und Achtsamkeit. Ich empfehle gerne das Training mit Baby, dem geht es dann auch gut, weil es mit dabei ist.
Lara:
Man sollte sich mit dem sportlichen Training keinen Stress machen, aber trotzdem versuchen es mit einzubauen und es nicht zu vernachlässigen. Eine glückliche Mama ist auch eine stärkere Mama. Es ist ganz wichtig, dass der Körper zurückfindet zu alter Stärke,
Isabel:
...oder sie sich neu findet – zu neuer Stärke. Einige Dinge bilden sich nicht so zurück, wie vor der Geburt. Der Körper wird anders. Aber er ist unglaublich stark, er hat ein Kind ausgetragen und zur Welt gebracht. Und zur Motivation Kurse. Viele sind von den Krankenkassen bezuschusst. Das Training sollte in die Tageszeit eingebaut werden, zu der es einem am leichtesten fällt.